Süddeutsche U23-Meisterschaften

Hürdenasse brillieren in Bayern

Aichach (lw), Bei den diesjährigen Süddeutschen U23-Meisterschaften im bayrischen Aichach setzten alle drei Hürdenasse des TV Wetzlar um Coach Lars Wörner ein großes Ausrufezeichen. Bei glänzenden äußeren Bedingungen ließen sich Stephanie Kleiber, Antonia Unger und Kjell Wörner auch durch die Atmosphäre der rund um gelungenen Meisterschaft zu Top-Leistungen hinreißen.

Den Anfang machte gleich am Samstagmorgen die 100m-Hürdensprinterin Stephanie Kleiber. Direkt im Vorlauf zauberte die Kubacherin als Vorlaufsiegerin in 14,08 Sekunden eine neue persönliche Bestzeit auf die Bahn und sicherte sich das große „Q“ zur Teilnahme am Finale.
Hier wuchs die 20-jährige dann noch einmal über sich hinaus und rannte hinter Siegerin Gesa Tiede (Mainz) in sensationellen 14,03 Sekunden zur süddeutschen Vizemeisterschaft. Weniger der Gewinn der Silbermedaille, als die gelaufene Zeit, ließen Kleiber jubeln. Mit 14,03 Sekunden knackte die Hürdensprinterin nicht nur die geforderte B-Norm zur Teilnahme an den Deutschen Meisterschaften in Kassel sondern auch noch den 19 Jahre alten Kreisrekord von Nadine Schnürer (14,07s.). Während sich Kleiber wohlverdient mit den bayrischen Schmankerln im Josef-Bestler-Stadion belohnte, reisten die Langhürdenläufer Antonia Unger und Kjell Wörner aus dem Hotel an um ebenso wie ihre Trainingskameradin Glanzpunkte zu setzen. 
Als jüngster Starter ging U20-Athlet Kjell Wörner im 400m-Hürden-Wettbewerb der männlichen Jugend U23 in den Startblock. Vom Start weg fegte der Youngster in seinem Zeitlauf los und setzte sich an die Spitze des Feldes. Erst an der letzten der zehn Hürden wurde Wörner eingeholt und sprintete als Laufzweiter über die Ziellinie. Als dann seine Zeit auf dem Display auftauchte, konnte der Albshäuser seine Freude nicht mehr verbergen. In 55,74 Sekunden verbesserte das Hürdentalent seine eigene Bestmarke um eineinhalb Sekunden und belegte den ausgezeichneten sechsten Rang. Nachdem Wörner vor zwei Wochen bereits das Ticket für „seine“ U20-DM lösen konnte, hat er mit dieser Zeit nun auch die Norm zur Teilnahme bei der U23-DM in der Tasche.
„Dass ich schneller laufen kann, war mir klar. Nach dem Verletzungsjahr fehlt mir noch ein bisschen Routine. Es läuft von Rennen zu Rennen besser,  aber dass es hier schon unter 56 Sekunden geht, hätte ich nicht gedacht. Bei den „Deutschen“ möchte ich aber noch eine Schippe drauf legen, denn heute waren nicht alle Hürdenüberquerungen ideal“, freute sich Kjell Wörner nach seinem Galalauf in Aichach und feuerte sofort seine Trainingspartnerin Antonia Unger an, die direkt nach den Läufen der männlichen Jugend U 23 auf der Rundbahn über 400m Hürden auf Zeiten- und Medaillenjagd ging.
Aller guten Dinge sind drei, denn auch Antonia Unger konnte mit einem großen Ausrufezeichen hinter ihrer Leistung aufwarten. „Nach dem Stephanie vorgelegt hatte und ich auch Kjells Bestzeit live verfolgen konnte, musste ich ja richtig schnell laufen“, schmunzelte das 400m-Hürdenass nach dem Lauf.
Die Münchholzhäuserin wirbelte auf den ersten 250 Metern über die Hürden so schnell wie nie zuvor, musste dann lediglich an der letzten Hürde einen ungeplanten Rhythmus aufnehmen und rannte als Dritte zur ausgezeichneten Bronzemedaille im Wettbewerb der weiblichen Jugend U23. Riesig war dann die Freude im Lager der Domstädter als die Zeit aufleuchtete. Mit hervorragenden 61,20 Sekunden blieb Unger nur denkbar knapp hinter ihrem eigenen Regionsrekord (61,12 Sekunden) und knackte deutlich die B-Norm zur Teilnahme bei den Deutschen Meisterschaften in Kassel. „Bis auf die letzte Hürde bin ich sehr zufrieden mit meinem Lauf. Ähnlich wie bei Kjell wird es von Lauf zu Lauf schneller. Die Zeit zeigt mir, dass ich in diesem Jahr bei ähnlich guten Bedingungen, eine neue Bestzeit laufen kann. Das ist auch mein Ziel. Zwei Rennen habe ich ja mindestens noch, die Deutschen U23-Meisterschaften in Göttingen und dann die Titelkämpfe in Kassel“, freute sich die Lehramtsstudentin.
Jetzt heißt es für das schnelle Wetzlarer Trio sich in den nächsten zwei Wochen noch einmal intensiv auf die anstehenden Meisterschaften vorzubereiten.