Hessische U20-Meisterschaften

Tom Stöber dominiert als Doublemeister die „Hessischen“

Bad Homburg (lw). So schnell wie Tom Stöber war seit über 30 Jahren kein heimischer U20-Starter mehr über die Stadionrunde unterwegs. Dass der 18-jährige Büblingshäuser gut aus dem Wintertrraining gekommen ist zeigte er bereits bei seinem 800m-Saisoneinstand in Karlsruhe vor einer Woche. Jedoch das, was der Schützling von Mark Schwesig bei den hessischen U20-Meisterschaften in Bad Homburg ablieferte, verschlug sogar den erfahrenen Übungsleiter kurz die Sprache.

In erstklassigen 48,17 Sekunden wirbelte Stöber im 400m-Finale der männlichen Jugend U20 über die Stadionrunde und sicherte sich mit 2 Sekunden Vorsprung souverän den ersten Hessenmeistertitel. Bei seinem Goldlauf verbesserte das Laufass die eigene Bestzeit um über eine Sekunde und verpasste den Kreisrekord des Olympiateilnehmers und TVW-Abteilungsleiters Andreas Hein (48,15 Sekunden) aus dem Jahre 1991 nur um 2 Hundertstel Sekunden.

Viel Zeit zum Freuen hatte Tom Stöber jedoch nicht, denn nur 90 Minuten später stand der Goetheschüler erneut an der Startlinie. „Einen maximalen 400er und dann noch einen entspannten Lauf über 800 Meter“, das war die Vorgabe des Trainers. Gesagt, getan. Auf seiner Paradestrecke, den 800 Metern, kontrollierte Stöber von Beginn an das Feld und zog gewohnt auf den letzten Metern seinen Spurt an. In für ihn entspannten 1:58,21 Minuten sicherte sich der Domstädter dann fast im Vorbeigehen seinen zweiten Hessenmeistertitel in der Altersklasse U20. Welche der beiden Strecken Stöber nun bei den Deutschen Jugendmeisterschaften im Juli ins Visier nimmt, bleibt offen.

Zufrieden zeigten sich auch Vereinskamerad Finn Regina mit seinem Auftritt über 1500 Meter in der Altersklasse U20. In einem sehr ruhig begonnenen Rennen übernahm der noch zur U18 zählende Dutenhofener in der zweiten Runde die Führungsarbeit. Bis kurz vor dem Zielstrich kämpfte Regina mit dem späteren Sieger Jonas Helfrich (Bensheim) um den Titel, musste sich dann aber geschlagen geben. Überglücklich freute sich der 17-jährige über seine Vizemeisterschaft bei den „Großen“ und über seine Zeit von 4:13,45 Minuten, mit der er erneut unter der Qualinorm für die Deutschen U18-Meisterschaften blieb.

Grund zur Freude hatten auch die beiden 400m-Hürdenasse des TV Wetzlar. Zunächst ging Antonia Unger außer Wertung – sie gehört der Altersklasse U23 an – im Finale der weiblichen Jugend U20 an den Start. Nach dem nicht optimalen Saisonstart bei den Deutschen Hochschulmeisterschaften wusste die Lehramtsstudentin in Bad Homburg wieder zu gefallen. Gleich auf den ersten 200 Metern demonstrierte die Athletin von Hürdentrainer Lars Wörner ihre bestechende Form und preschte nach vorn. Mit deutlichem Vorsprung gewann die Müchholzhäuserin das Finale und zeigte sich mit ihrer Leistung von 62,08 Sekunden sehr zufrieden. „Heute waren einige Rennabschnitte noch nicht optimal, aber ich bin sehr zufrieden. Ich freue mich auf die nächsten Rennen bei den Süddeutschen und Deutschen U23-Meisterschaften und weiß, dass ich noch deutlich schneller laufen kann “, bilanzierte die 21-jährige.

Auch Ungers Trainingskamerad Kjell Wörner strahlte am Ende der Titelkämpfe im Bad Homburger Sportzentrum Nord-West. Über eineinhalb Jahre war es her, dass der 18-jährige nach einer schweren Sprunggelenksverletzung aus dem Schulsport wieder über 400m Hürden an den Start gehen konnte. In ausgezeichneten 57,09 Sekunden rannte der Albshäuser über die zehn 91 Zentimeter hohen Hindernisse und zeigte sich überglücklich mit seinem ersten Meisterschaftsrennen der Saison. Mit dieser Zeit schrammte Wörner am Ende als Vierter knapp am Podium vorbei, freute sich aber umso mehr darüber, dass er gleich zum Beginn der Saison die geforderte Norm zur Teilnahme an den Deutschen Jugendmeisterschaften im Juli in Rostock knacken konnte.