400 meter Hürden-Bronzemedaille für Antonia Unger
Duisburg (lw) Es war coronabedingt zwei Jahre her, dass die letzten Titelkämpfe der besten deutschen Studierenden ausgetragen wurden. An Christi Himmelfahrt 2022 war es nun endlich wieder soweit, der Duisburger Sportpark öffnete die Pforten für die Deutschen Leichtathletik-Hochschulmeisterschaften.
Die äußeren Bedingungen im Duisburger Sportpark waren alles andere als optimal. Starke Windböen, deren Richtung sich in wenigen Minuten änderte, ließen kaum Bestleistungen purzeln.
Unbeeindruckt davon, gingen bereits am frühen Vormittag Antonia Unger und Anna Schwarz in den 400m-Hürden-Finals an den Start.
Allen voran war es Antonia Unger, die für die Uni Gießen startend, als eine der jüngsten Athletinnen ein großes Ausrufezeichen setzen konnte.
Unger stand im Vorfeld als Siebtplatzierte auf den Meldelisten, womit ihr ein Startplatz im schnellsten Lauf sicher war. Die Lehramtsstudentin für Sport und Biologie ging gewohnt couragiert an, musste jedoch aufgrund des Windes bereits an der dritten Hürde einen ungewollten Rhythmuswechsel umsetzen. Ihre sonst so starke erste Rennhälfte wurde dadurch ausgebremst. Auf Position sechs liegend zeigte der Schützling von Trainer Lars Wörner dann ab der sechsten von insgesamt 10 Hürden jedoch ein großes Kämpferherz. Mit Erfolg! An der letzten Hürde war Antonia Unger bis auf Platz drei vorgerannt und lies sich bis zum Zielstrich die Bronzemedaille nicht mehr aus den Händen nehmen.
Bei diesen äußeren Bedingungen und dem dennoch erreichten rissigen Erfolg war dann die Zeit von 62,52 Sekunden nur Nebensache. „Es war ein Meisterschaftsrennen, da springen selten Bestzeiten heraus. Nach dem ersten Lauf vor einer Woche in Flieden, bei dem die ersten 200 Meter richtig gut waren und den heutigen letzten starken 200 Metern weiß ich, dass ich bei einem optimalen Lauf noch einiges schneller rennen werde. Aber jetzt bin ich erstmals happy über den Gewinn der Bronzemedaille“, freute sich die 20-jährige Wetzlarerin. Mit Recht. Auch Trainer Wörner lobte seine Athletin. „Was Antonia auf den letzten 200 Metern gezeigt hat war sensationell und beweist, dass die Arbeit in den letzten Monaten Früchte trägt“.
Ebenso zufrieden war auch Anna Schwarz (LG Langgöns-Oberkleen). Gemeinsam bereits einen Tag vorher mit Antonia Unger und Lars Wörner nach Duisburg angereist, zeigte auch Anna Schwarz einen starken Auftritt bei den Deutschen Hochschulmeisterschaften, der am Ende mit einer Top-Ten-Platzierung belohnt wurde. Schwarz erwischte in ihrem Lauf einen bärenstarken Start und rannte die ersten fünf Hürden so schnell wie bis dato noch nie. Aber auch sie wurde von einer Windböe aus dem Rhythmus gebracht, sodass sie ab der sechsten Hürde ihren Lauf anpassen musste. Rang zehn am Ende in 67,19 Sekunden, darüber war die Hüttenbergerin, die ebenfalls für die Uni Gießen an den Start ging, dennoch sehr zufrieden. „ Über den zehnten Platz freue ich mich. Gerne wäre ich noch etwas schneller gelaufen. Aber ich habe nach der langen Verletzungspause von über zwei Jahren noch ein bisschen Rückstand im Bereich der Tempohärte. Daran werde ich mit meinem Trainer Klaus Sommertag arbeiten.“, zeigte sich die Lehramtstudentin für Sport und Spanisch zuversichtlich für den weiteren Saisonverlauf.