Antonia Unger (TV Wetzlar) startet mit Kreisrekord in die Saison
Mainz (lw). „Ein solch unrythmisches Rennen bin ich noch nie gelaufen“ kommentierte TVW-Hürdenass Antonia Unger direkt nach dem Zielleinlauf ihr Saisondebüt über 400m Hürden beim Mainzer Puma Nitro Meeting. Und tatsächlich hatten die sechs Läuferinnen des 400m-Hürdeneinladungslaufes neben den 10 Hürden auf der Stadionrundbahn mit weiteren Hindernissen zu kämpfen. Nach zwanzigminütiger Verspätung fiel erst der Startschuss des Rennens, welches von Sturmböen mit einer Windstärke von über 70km/h begleitet wurde. „Die ersten 200 Meter waren noch richtig gut, in der zweiten Kurve hat uns dann der Wind so stark erwischt, dass geplante Laufrhythmen kaum noch einzuhalten waren“ analysierte die Domstädterin ihr Rennen und zeigte sich dennoch zufrieden mit ihre Leistung. Mit Recht denn die Uhren blieben für die 19-Jährige bei 62,52 Sekunden stehen. DM-Quali, Bestzeit und neuer Kreisrekord gleich zum Saisoneinstieg (die alte Marke von 62,56 hielt die Münchholzhausenerin selbst) deuten auf eine guten Saisonverlauf hin. Das weiß Unger dann auch selbst einzuschätzen, „Wenn ich diese Zeit bei solchen Bedingungen schon laufen kann, weiß ich, dass es bald unter 62 Sekunden geht“. Auch Coach Lars Wörner lobte zufrieden seinen Schützling:: „Antonia hat das sehr gut gelöst, hierbei kam ihr ihre exzellente beidbeinige Hürdentechnik zu Gute, unter normalen äußeren Bedingungen wird sie in den nächsten Rennen deutlich schneller laufen können“. Landestrainer Robert Schieferer (Neu-Isenburg) fügte in der gemeinsamen Laufanalyse noch hinzu „Schlechtere Bedingungen bekommen die Mädels in diesem Jahr nicht mehr, da werden noch einige Bestzeiten purzeln“.
Mit den Sturmböen nicht ganz so gut zurecht kam die zweite Wetzlarer Starterin Philine Kochniss. Auch bei ihr deuteten die ersten 200 Meter des Rennens eine starke Leistungsentwicklung an. Der starke Windeinfluss brachten die Domstädterin dann aber stark aus dem Laufrhythmus, so dass sie sich am Ende mit einer Zeit von 68,44 zufrieden geben musste.
Richtig zufrieden mit ihrer Leistung über die Kurzhürden zeigte sich indes Stephanie Kleiber. Nach über zwei Jahren ging die Sprinterin wieder auf der 100m Hürdenstrecke an den Start, und das mit großem Erfolg. In 15,15 Sekunden wirbelte die aus Kubach stammende Kleiber über die zehn 84 Zentimeter hohen Hindernisse. Neben persönlicher Bestzeit bedeutete diese Zeit auch das Erfüllen der DM-Norm von 15,20 Sekunden für die nationalen Titelkämpfe Ende Juli in Rostock. „Mit dem Einstieg bin ich sehr zufrieden, ich muss jetzt noch an meinem Start und dem Anlauf zur ersten Hürde arbeite, dann kann ich deutlich unter 15 Sekunden rennen“ äußerte sich die 18-Jährige sehr zuversichtlich zum weiteren Saisonverlauf.
Auch der vierte Starter aus der Wetzlarer Hürdentrainingsgruppe um Coach Lars Wörner wusste beim stürmischen Saisoneinstieg zu gefallen. Da in den männlichen Klassen keine 400m Hürden auf dem Meetingprogramm standen, ging Kjell Wörner über die „flache“ Stadionrunde an den Start. Mit einer Zeit von 53,65 Sekunden schraubte der 16-jährige Domstädter seine Bestzeit aktuell auf 400 Meter.