Tom Stöber zündet den Turbo und knackt im Vorbeigehen 800m-Uralt-Rekord
Karlsruhe (lw). „Was für eine Hammerleistung“ war die erste Reaktion des Mittelstreckencoaches Mark Schwesig nachdem sein Schützling Tom Stöber (TV Wetzlar) im Karlsruher Carl-Kaufmann-Stadion über die Ziellinie rannte. Bundesnachwuchskaderathlet Tom Stöber ging bei der national top besetzten Karlsruher Laufnacht über 800 Meter an den Start. Hier setzte sich der Büblingshäuser im ersten Lauf von Beginn an in der Führungsgruppe fest und absolvierte die ersten 400 Meter in knapp 57 Sekunden. Was dann in der Schlussrunde passierte, wusste auch sein Coach nicht kommentieren zu können.
Stöber zog 300 Meter vor dem Ziel einen Zielspurt an und lies niemanden mehr an sich vorbeiziehen. Die Uhren stoppten bei unglaublichen 1:54,57 Minuten. Der Saisoneinstieg des 16-jährigen Steinschülers lässt nach Superlativen suchen. Nicht nur, dass Stöber seine eigene Bestzeit um mehr als 7 Sekunden verbesserte und erstmals die 2-Minutenmarke knackte, im Vorbeigehen verbesserte der Domstädter auch gleich noch den 40 Jahre alten Kreisrekord von Frank Küster (LG Wetzlar/1:56,8 Minuten) und sicherte sich mehr als souverän die Qualinorm für die Deutschen Jugendmeisterschaften in Rostock. Hier ist jetzt eines ganz sicher, Tom Stöber ist nicht nur in Rostock dabei, er ist nach dieser Leistung in der Deutschen U18-Spitze angekommen und wird in der Hansestadt im August um Medaillen mitkämpfen. Neben dieser herausragenden Leistung wusste im gleichen Lauf ein weitere Athlet der Talentschmiede des TV Wetzlar auf sich aufmerksam zu machen. Stöbers Trainingskamerad, der ein Jahr jüngere Finn Regina pulverisierte seine eigene Bestzeit ebenfalls um vier Sekunden und schraubte seine Hausmarke auf nun mehr 2:05,82 Minuten. Nach seinem 3000m-Saisondebüt vor einer Woche löste der noch zur U16-Klasse gehörende Regina mit dieser ausgezeichneten Leistung sein zweites DM-Ticket für die U16-Meisterschaften im September in Hannover. Auch der Dutenhofener Finn Regina zeigte sich äußerst zufrieden mit seiner Leistung, die ihn aktuell deutlich in der Deutschen Top 10 erscheinen lässt . „Die beiden Jungs haben in der gesamten Vorbereitung richtig gut gearbeitet und eine tolle Entwicklung gemacht. Ich bin mir sicher, dass wir von Tom und Finn in diesem Jahr noch einige Topleistungen sehen werden“, zeigte sich auch Coach Schwesig überglücklich und zufrieden mit der Leistung der beiden „Küken“ der Trainingsgruppe.
Etwas trüber wurde dann der Blick des Übungsleiters kurz vor dem 800m-Start des Frauenhauptlaufes bei dem Wetzlar Vorzeigeläuferin Sophia Volkmer in die Saison einstieg. Nach vielen verletzungsbedingten Rückschlägen im vergangenen Jahr zeichneten sich im Training bereits enorme Leistungssteigerungen ab. Volkmer übertraf in den vergangenen Trainingseinheiten abermals die gesetzten Zielzeiten und deutete so ihren starken Trainingszustand an. Zwei Tage vor dem Rennen in Karlsruhe musste Sophia Volkmer jedoch eine Trainingseinheit wegen eines Migräneanfalls abrechen. Dieser schien auch in Karlsruhe noch nicht ganz auskuriert gewesen zu sein. Im schnell geführten Rennen ging die frischgebackene 19-Jährige wie häufig recht verhalten an, konnte aber dann nicht ihren gewohnten Turbo zum Zielspurt zünden. Die Uhren blieben für sie bei einer Zeit von 2:11,61 Minuten stehen. Der Enttäuschung des Duos Volkmer/Schwesig am Abend in Karlsruhe folgte aber schon gleich am kommenden Morgen beim Training in Wetzlarer Enwag-Stadion gute Laune und Optimismus. Im nächsten Rennen am 29/05/2021 in Pfungstadt wird Sophia ihre starken Trainingsleistungen bestätigen, da sind sich die langabgeschossene Dutenhofenerin und ihr Trainer Mark Schwesig sicher.