Viermal Silber für die U20-Asse des TV Wetzlar
Kleiber rennt Kreisrekord, Stöber und Regina mit Bestzeiten zur DM
Bilder: Lars Wörner
Gelnhausen (lw). Bei den diesjährigen Hessischen U20-Meisterschaften wussten die heimischen Nachwuchsasse des TV Wetzlar sich von ihrer besten Seite zu zeigen und mit neuen Bestmarken zu glänzen.
Gleich viermal holten sich die Athletinnen und Athleten des TV Wetzlar die Vizemeisterschaft und die damit verbundenen Silbermedaille bei den Titelkämpfen in der Barbarossastadt.
Den Anfang machte Bundeskaderathlet Tom Stöber, der in Gelnhausen nicht wie gewohnt über 800 Meter sondern zu Trainingszwecken über 400 Meter an den Start ging. Hier fegte der Büblingshäuser so schnell über die Rundbahn wie bis dato noch nie. In ausgezeichneten 49,97 Sekunden durchbrach er erstmals die 50-Sekunden-Schallmauer und freute sich über den Gewinn der Silbermedaille.
Mit dieser demonstrierten Sprintfähigkeit löste er nicht nur im Vorbeigehen das Ticket zur Teilnahme bei den Deutschen U18 Meisterschaften in drei Wochen in Ulm, sondern platzierte sich zugleich auf Rang fünf der aktuellen Deutschen Jahresbestenliste in der Altersklasse U18. Ob er jedoch in Ulm einen Doppelstart in seiner Paradedisziplin, den 800 Metern – hier rangiert er derzeit auf Platz drei – und den 400 Metern wagt, wird Stöber mit seinem Coach Mark Schwesig in den nächsten Tagen besprechen.
Silber baumelte am Ende des 3000m-Rennens der U20 auch um den Hals des noch zur U18 gehörenden Athleten Finn Regina (TV Wetzlar). In sehr guten 9:37,56 Minuten musste sich Regina lediglich Arvid Lösel (Oberstedten, 9:34,51) geschlagen geben.
Auch Finn Reginas Schwester wusste mit einem Lächeln das Stadion in Gelnhausen zu verlassen. Die 18-Jährige Svea Regina ging in ihrem erst zweiten Saisonrennen über 1500 Meter an den Start. Angestrebtes Ziel war eine neue persönliche Bestzeit und die noch ausstehende Norm zur Teilnahme an der U20-DM zu rennen. In Anbetracht dieser Vorgabe ging Regina gemeinsam mit der Odenwälderin Sarah Köcher ein hohes aber gleichmäßiges Renntempo an. In der letzten Runde zog Köcher das Tempo abermals an. Svea Regina war die einzige Athletin, die zu folgen wusste und bis zum Ziel um eine Top-Zeit kämpfte. Dieser Fight und der couragierte Rennverlauf sollten sich auszahlen. In hervorragenden 4:44,21 Minuten sicherte sich die Dutenhofenrin nicht nur die Silbermedaille sondern löste auch mit dieser neuen Bestzeit die Tickets zur U20-DM in Ulm sowie auch noch zur U23-DM in Wattenscheid.
Richtig schnell wurde es dann am Sonntag auf der 100m-Hürdenstrecke der weiblichen Jugend U20.
Stephanie Kleiber (TV Wetzlar) wirbelte bereits im Vorlauf in ausgezeichneten 14,53 Sekunden an ihren eigenen Kreisrekord (14,51) heran und qualifizierte sich souverän fürs Finale. Unter den Augen ihres Trainers, der tags zuvor noch mit Langhürdenläuferin Antonia Unger bei der DM in Berlin weilte, lieferte Kleiber im Finale eine Glanzleistung ab.
In nochmals schnelleren 14,47 Sekunden pulverisierte die Kubacherin ihren erst drei Wochen alten Kreisrekord und rannte mit einem hauchdünnen Rückstand von 4 Hundertstel Sekunden hinter der Siegerin Mia Hasselhorst (Königstein, 14,43) zur hessischen Vizemeisterschaft. „Ich bin richtig zufrieden mit den beiden Läufen. Jetzt habe ich meine Leistung abermals bestätigt und weiß, dass ich bei den Deutschen noch eine Schippe drauf legen kann. Dass es nicht ganz zum Titel gereicht hat, stört mich nicht. Ich bin happy mit Silber und der neuen Bestzeit.“, strahlte Kleiber beim Interview nach der Siegerehrung.
Etwas Pech hatte hingegen Emilie Unger bei ihrem Debüt über 400m-Hürden. Aufgrund einer langwierigen Verletzung war die Vorbereitung auf die Titelkämpfe nicht optimal. Dennoch versuchte sich die Münchholzhäuserin an der langen Hürdendistanz. Sah es auf den ersten 200 Metern noch gut aus, musste Unger auf der zweiten Teilstrecke das Tempo aufgrund muskulärer Probleme reduzieren und sich am Ende mit den fünften Rang zufrieden geben.