Tom Stöber Deutscher 800m-Meister der U23
Ulm. (lw) Er hat es schon wieder gemacht. Tom Stöber rennt zum Deutschen U23-Meistertitel über 800 Meter. Das Donaustadioin scheint dem Domstädter zu liegen. Denn exakt an dieser Stelle sicherte sich Stöber 2022 seinen ersten DM-Titel, damals noch in der Altersklasse U18. Nach Gold in der U20 im letzten Jahr ging der 19-jährige Stöber bei den diesjährigen U23 – Titelkämpfen als einer der jüngsten Läufer an den Start. „Mit einer Medaille haben wir schon geliebäugelt, aber das er es wieder krachen lässt, ist schon ein Traum“, so der sichtlich aufgelöste Coach Mark Schwesig.
Die Titelmission im Einzelnen: Tom Stöber zeigte sich bereits am Samstagnachmittag hellwach und rannte als Vorlaufsieger souverän sowie kraftsparend in 1:53,33 Minuten ins Finale. Nach einem kühlenden Bad in der Donau direkt neben dem Stadion ging es dann direkt zurück ins Hotel Hirsch im nahe gelegenen Günzburg. Hier hatte sich die Wetzlarer Delegation abseits des Trubels für das Meisterschaftswochenede einquartiert. Gut erholt ging der Büblingshäuser dann am Sonntagnachmittag im Donaustadion im 800m-Finale der U23 an den Start. „Tom hat heute eine ganz starke Körpersprache“, wusste Mark Schwesig schon vor dem Lauf die Medaillenchancen seines Athleten zu prophezeien. Und tatsächlich, während der gesamten Aufwärmzeit zeigte sich Stöber voll konzentriert und beflügelt für das anstehende Finale. Hier demonstrierte Stöber dann abermals seine Intelligenz und seinen unbändigen Siegeswillen. 400 Meter lang überlies er der Konkurrenz das Rennen und positionierte sich auf guter vierter Position. Hellwach ging er jede Tempoverschärfung mit und 250 Meter vor dem Ziel schob sich der TVW-Athlet Meter um Meter nach vorne und zündete auf den letzten 100 Metern seinen gefürchteten Turbo. Keiner der anderen Finalisten konnte Tom Stöber das Wasser reichen und in neuer persönlicher Bestzeit von 1:48,62 Minuten sicherte sich das Wetzlarer Laufass seinen nunmehr dritten Deutschen Meistertitel. Ein Urschrei tönte durch das Ulmer Donaustadion. Mit geballten Fäusten lies Tom Stöber im Ziel seiner Freude freien Lauf und sein erster Gruß ging auf die Gegengerade, wo seine Eltern Petra und Thorsten sowie sein Bruder Ben jubelten. Und das sagt der Deutsche Meister nach seinem Rennen zu seinem dritten Titelgewinn: „Als einer der Jüngsten hatte ich ja nichts zu verlieren. Die Tage vor den Meisterschaften hatte ich noch gar keine Zeit mir Gedanken über das Rennen zu machen, Abiball und Zeugnisübergabe standen ja an. Nach dem Vorlauf habe ich gemerkt, dass ich gute Beine habe und richtig schnell bin. So konnte ich heute zuversichtlich ins Finale starten. Vielleicht haben der Hackbraten mit Spätzle und der Zitronenmilchshake gestern Abend noch zusätzlich zum positiven Ausgang des Rennens beigetragen“ schmunzelte der sympathische Stöber. Ganz nebenbei verbesserte Tom Stöber auch noch seinen eigenen Kreisrekord aus dem Vorjahr. Coach Schwesig freute sich bereits vor der Abreise aus Ulm auf die kleine Meisterfeier bei Stöbers in Büblingshausen. Wie 2022 hatte Vater Thorsten Stöber noch vor der Abreise aus dem Donaustadion eine Kiste Ulmer Goldochsen organisiert.
Außer Tom Stöber wussten mit Svea Regina, Kjell Wörner und Stephanie Kleiber drei weitere Athleten des TV Wetzlar bei der U23-DM in Ulm starke Leistungen aufzuzeigen.
So schaffte die frischgebackene Süddeutsche Meisterin Svea Regina mit ihrem sechsten Rang im Vorlauf (4:42,01 Minuten) den Einzug ins 1500m-Finale der weiblichen Jugend U23. Auf den ersten 1000 Metern hielt sich Regina im vorderen Drittel des Feldes auf und ging jede Tempoverschärfung mit. Auf der Schlussrunde ging dann die Post richtig ab und die Dutenhofenerin versuchte weiter zu folgen. In 4:43,71 Minuten rannte die 21-jährige in ihrem zweiten DM-Finale schließlich auf den starken zwölften Rang.
400m-Hürdenass Kjell Wörner konnte nach zwei schwächeren Rennen im Vorfeld der Titelkämpfe rechtzeitig wieder zu alter Stärke zurückfinden. Als erster Athlet des TV Wetzlar ging es für den Albshäuser am Samstagvormittag auf der ungünstigen Innenbahn im dritten Vorlauf über die zehn 92 Zentimeter hohen Hindernisse auf die Rundbahn des Ulmer Donaustadions. Gleich von Beginn an zeigte sich Wörner entschlossen und lies den Kurvenvorsprung einiger vor ihn laufender Starter Meter um Meter schwinden. „Das Rennen hat sich endlich wieder einmal gut angefühlt, an den letzten 50 Metern muss ich aber noch ein bisschen arbeiten“ so der Schützling von Trainervater Lars Wörner. In neuer Saisonbestzeit von starken 55,37 Sekunden rannte Kjell Wörner dann über die Ziellinie. „Mit der Zeit und dem 18. Rang bin ich zufrieden. Ich bin mir sicher, dass es bald unter 55 Sekunden gehen kann“ zeigte sich der 21-jährige zufrieden mit seinem Auftritt bei den Deutschen.
Wörners Trainingskameradin Stephanie Kleiber hatte im Vorfeld der Meisterschaften leider muskuläre Probleme und musste daher das Training einige Tage unterbrechen. Unbeeindruckt von den negativen Begleitumständen ging Kleiber am letzten Meisterschaftstag dann in ihren Vorlauf über 100m-Hürden an den Start. In 14,61 Sekunden zeigte sich Kleiber am Ende zufrieden, wohlwissend, dass ohne vorangegangen Verletzung sicherlich auch ein Einzug ins B-Finale möglich gewesen.