Tom Stöber happy mit seinen vier Auftritten bei der U20-WM
Lima/Wetzlar (lw). „Ich bin so happy mit der Woche in Peru und meinen vier Rennen gegen die besten Athleten der Welt“.
Vier Rennen, das war auch das große Ziel des 18-jährigen Ausnahmeläufers des TV Wetzlar.
Seit Mittwoch, den 21/08/2024 befand sich der Büblingshäuser mit der Nationalmannschaft in der peruanischen Hauptstadt Lima. Gleich am Eröffnungstag der U20-Weltmeisterschaften, dem vergangenen Dienstag, ging Stöber im 800 Meter-Vorlauf in seinem ersten internationalen Rennen an den Start. Aus der Ferne top eingestellt vom ins Wetzlar weilenden Coach ging das Riesentalent seinen Vorlauf wie gewohnt verhalten an und zündete seinen unnachahmlichen Turbo auf den letzten 100 Metern und rannte zum kleinen „q“. In ausgezeichneten 1:50,32 Minuten blieb der Domstädter nur knapp hinter seiner persönlichen Bestzeit. Dieses reichte aus um den Einzug ins Halbfinale und somit den bis Dato größten Einzelerfolg klar zumachen. „Entspannt ist anders, Tom ist als 37. der Meldelisten angereist und dann hält er sich wie immer hinten auf. So war das eigentlich nicht vereinbart aber er hat mich Lügen gestraft und dann mit dem Megaspurt alles klar gemacht und sich in unter die 24 Halbfinalisten katapultiert. Auch wenn es mich einige Nerven und den Schlaf gekostet hat, ich bin sehr stolz auf den Auftritt“, äußert sich Coach Schwesig nach dem Halbfinaleinzug seines Schützlings. Dieser zeigte sich im Interview überglücklich „Ich weiß, dass ich kicken kann. Es war ein bisschen dumm, dass ich so weit hinten platziert war. Aber es ist ja alles aufgegangen. Ich darf noch einmal laufen.“
Nach einem Tag Pause ging es dann für Tom Stöber zum zweiten Mal an die Startlinie. Im zweiten der drei Halbfinalläufe blieben für den Wetzlarer die Uhren am Ende bei 1:53,59 Minuten stehen. „Es war heute irgendwie nicht mein Tag, ich hatte mächtig schwere Beine“, kommentierte Stöber sein Rennen und zeigte dennoch hochzufrieden mit seinen beiden Einzelauftritten. „Ich bin als drittschnellster Europäer in den Halbfinals gelaufen, das macht mich richtig stolz. Diese Erfahrungen, mit den besten der Welt zu rennen, werde ich sicherlich gewinnbringend in die nächsten Saisons einbringen können. Mit einen Einzug ins Finale hatte ich in Lima auch noch nicht gerechnet.“
Viel Zeit zum Ausruhen bleib Tom Stöber nach seinem Halbfinalrennen aber nicht. Am Folgetag (Freitag) standen die Vorläufe über 4x400m auf dem Plan. Hier ging Stöber als dritter Läufer ins Rennen. Er übernahm das Staffelholz auf Position fünf liegend und wirbelte über die Stadionrunde. Läufer um Läufer überholte der Wetzlarer und übergab als Zweitplatzierter an den Schlussläufer Cedric Barth (Rönnau). Dieser brachte das Staffelholz in starken 3:08,98 Minuten über die Ziellinie. Nun begann das Zittern und Bangen des Staffelquartetts mit Max Husemann (Hildesheim), Fabian Straberg (Recklinghausen), Tom Stöber und Cedric Barth. Nach dem der letzte Vorlauf über die Ziellinie gelaufen war, wartete die Nationalstaffel gespannt auf die Zeiten der anderen Teams. Und dann war die Freude riesen groß. Hinter GER leuchtetet das kleine „q“ auf. Die 4x400m-Staffel der U20-Junioren schaffte als einzige deutsche Staffel überhaupt den Einzug ins Finale.
Dieses Finale bildete dann am Samstagabend den Abschluss der Weltmeisterschaften in Südamerika.
Auch für dieses Rennen war Tom Stöber gesetzt und machte sich somit seinen Traum von vier Starts und einer WM-Finalteilnahme wahr. Erneut übernahm er als dritter Läufer den Staffelstab und lieferte wieder eine ausgezeichnete Leistung ab. Kurz bevor er jedoch das Staffelholz abgeben konnte blieb der vor ihm laufende Sprinter aus Botswana nach einem Sturz auf der Bahn liegen, sodass Stöber einen großen Umweg laufen musste um den Staffelstab an Cedric Barth übergeben zu können. Am Ende belegte das Deutsche Staffelteam Rang acht in einer Zeit von 3:14,04 Minuten. Botswana wurde zwar nachträglich disqualifiziert, eine bessere Platzierung konnten die Adlerträger durch diese Behinderung jedoch nicht mehr erzielen.
„Ich bin so happy mit dieser Woche in Lima. Diese Eindrücke und Erfahrungen werde ich in Zukunft immer einsetzen können. Auch das Wissen als drittschnellster Europäer und als Mitglied der achtschnellsten Staffel der Welt nach Hause zu kehren macht mich mächtig stolz.“ Freute sich der sichtlich zufriedene Tom Stöber vor dem Heimflug nach Deutschland.
„Das was Tom in der letzten Woche abgeliefert hat, ist grandios. Vier Rennen gegen die besten der Welt und das auf sehr hohem Niveau. Auch Bundestrainer Marco Kleinsteuber war sehr zufrieden. Und eines darf man ja auch nicht unterschätzen Über 10 deutsche Athleten hatten mit Magen-Darm-Problemen zu kämpfen. Auch Toms Zimmerkamerad. Das kostet auch Kraft, sich parallel auf seinen eigenen Wettkampf zu konzentrieren und auch zu hoffen, sich nicht anzustecken.“, wusste auch Mark Schwesig nur lobende Worte für seinen Laufass zu äußern.